Martin Habersaat: Corona-positive Lehrkräfte nicht in den Unterricht zwingen!

Martin Habersaat: Als Vater würde ich nicht wollen, dass eine Corona-positive Lehrkraft mein Kind unterrichtet. Und wie muss es erst Eltern gehen, deren Kinder vorerkrankt sind oder in deren Haushalten vulnerable Personen leben? Als Lehrer würde ich nicht im Wissen um eine Infektion vor meiner Klasse erscheinen wollen, aus Verantwortung den Kindern und Jugendlichen gegenüber.

Bild: Michael August

Am Rande der Landtagstagung wurde deutlich, welche Folgen die Abschaffung der Isolationspflicht für Beschäftigte des Landes hat. Corona-postive Lehrkräfte sollen in der Schule erscheinen und mit Maske unterrichten. Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und selbst Lehrer, findet das falsch:

„Als Vater würde ich nicht wollen, dass eine Corona-positive Lehrkraft mein Kind unterrichtet. Und wie muss es erst Eltern gehen, deren Kinder vorerkrankt sind oder in deren Haushalten vulnerable Personen leben? Als Lehrer würde ich nicht im Wissen um eine Infektion vor meiner Klasse erscheinen wollen, aus Verantwortung den Kindern und Jugendlichen gegenüber. Kindern und Jugendlichen, die ja in der Schule erscheinen müssen. Das ist keine Haltung, die eines verantwortungsvollen Dienstherren würdig ist.

Die SPD-Landtagsfraktion hat ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen gegenüber angeordnet, im Falle einer positiven symptomfreien Corona-Infektion von zuhause aus zu arbeiten. Corona-Schnelltests bieten die Möglichkeit, Infektionen und Infektiosität auch ohne Symptome zu entdecken. Es mag sein, dass manche Corona-Infektion unentdeckt bleibt. Aber wider besseres Wissen sollte keine Lehrkraft in den Klassenraum gezwungen werden. Die Landesregierung vertritt hier eine Haltung, die aus unserer Sicht auch viele haftungsrechtliche Fragen offen lässt.

Zum Umgangs mit Corona-positiven und vulnerablen Schülerinnen und Schülern hat die SPD-Landtagsfraktion eine Kleine Anfrage (Drucksache 20/442) gestellt.“

Martin Habersaat