Knapp 70 Zuschauer, darunter die Landtagsabgeordnete Birgit Herdejürgen, mehrere Kreisvorstandsmitglieder und viele Genossinnen und Genossen aus anderen Kreis- und Ortsverbänden waren für den Film „Blut muss fließen“ gekommen, den die SPD Glückstadt in der Kantine Steinbeis im Rahmen des Kulturmärz zeigte. Dem interessierten Publikum wurden zum Teil schockierende Einblicke in die Neonaziszene Deutschlands und Europas gezeigt. Neben rassistischen Hasstexten waren aber auch nachdenklich machende Szenen zu sehen, in denen zivilgesellschaftliches Engagement gewürdigt wurde. Die Wirkung der Musik als Einstieg in die fremdenfeindliche, rechtsextreme Kultur nahm in dem Film eine zentrale Rolle ein.

In der folgenden Diskussion warb der Produzent Peter Ohlendorf um zivilgesellschaftliches Engagement. „Jeder muss selbst anfangen gegen Nazis anzugehen.“ Dabei hob Ohlendorf auch die Rolle der Medien als kritische Beobachter hervor. Der Glückstädter SPD-Vorsitzende Michael Seifert hob in der Diskussion die Bedeutung der Prävention gegen Rechtsextremismus hervor. „Nur funktionierende Jugendarbeit, wie wir sie in Glückstadt haben, kann gegen Extremismus schützen. Daher lohnt sich jeder investierte Euro in die Sozialarbeit auf lange Frist mehrfach.“

Der auf der Berlinale 2012 Premiere feiernde Film bewies, dass er in den letzten 7 Jahren kein Stück an Aktualität eingebüßt hat. Dabei hob Ohlendorf auf aktuelle Beispiel in Neumünster, Thüringen und Flensburg ab. Gerade Thüringen stand häufig im Fokus Ohlendorfs, da sich dort die Neonazis insbesondere in ländlichen Gegenden stark in die Gesellschaft integrieren und gezielt auf geeignete, abgelegene Veranstaltungsorte zugehen.

Ohlendorf zeigte sich erfreut, dass dem Aufruf der Glückstädter Sozialdemokraten auch Vertreter von anderen Parteien der Glückstädter Kommunalpolitik gefolgt sind. Dies, betonte Ohlendorf, sei sehr selten auf seinen Reisen durch Deutschland.

Michael Seifert bemerkte abschließend: „Das Interesse der Glückstädterinnen und Glückstädter an Aufklärung über Rechtsextremismus ist groß. Der Zuspruch des Publikums hat bewiesen, dass in angeblich unpolitischen Zeiten eine politischer Filmvorführung immer noch gefragt ist. Eine Wiederholung im Kulturmärz ist daher sehr wahrscheinlich.“
Der SPD-Ortsverein Glückstadt bedankt sich bei Jürgen Kulp vom OV Krempe, ohne dessen technisches Engagement dieser tolle Film so nicht hätte gezeigt werden können.